Projekte
FL-WK01: erstes wissenschaftliches Wildkatzen-Nachweisprojekt in Jena und im Saale-Holzland-Kreis (Saale-Holzland) durch Ausbringung stationärer DNA-Lockfallen/Fellfallen
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2011 bis 30.04.2012
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2012 bis 30.04.2013
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2013 bis 31.05.2014
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2014 bis 31.05.2015
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2015 bis 31.05.2016
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2016 bis 31.05.2017
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2017 bis 31.05.2018
- zurückliegende Monitoring-Saison: 01.12.2018 bis 31.05.2019
- aktuelle Monitoring-Saison: 01.12.2019 bis 30.04.2020 -
Erster Arbeitsbericht und Ergebnisse (Publikation, Stand: 2015)
Video unseres ersten Wildkatzen-Nachweises im Raum Saale-Holzland-Jena (Thüringen) vom 15.03.2014 (genetisch bestätigt)
Video unseres zweiten Wildkatzen-Nachweises im Raum Saale-Holzland-Jena (Thüringen) vom 26.04.2014 (genetisch bestätigt)
Video des ersten Reproduktionsnachweises bei Wildkatzen im Raum Saale-Holzland-Jena (Thüringen) vom 08.02.2015
Ziel: des ersten Wildkatzen-Nachweisprojektes im Saale-Holzland ist es, mit Hilfe sog. DNA-Lockfallen (Lockstöcke), Fellproben von Wildkatzen (Felis silvestris SCHREBER) zu gewinnen. Die gewonnenen Fellproben können sowohl auf art-, als auch auf individual-spezifische Hinweise DNA-analytisch untersucht werden. Bei entsprechendem Nachweis ergeben sich eindeutige Hinweise auf das Vorkommen von Wildkatzen im Saale-Holzland. An der Untersuchung besteht erhebliches öffentliches Interesse, da sie wissenschaftliche Grundlagendaten über Vorkommen und Ökologie ausgewählter Organismusgruppen erbringen und somit eine wertvolle Arbeitsgrundlage für die Naturschutzbehörden darstellt. Die Daten sollen von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG, Ref. 31, Artenschutz) in das Thüringer Artenerfassungsprogramm (THKART) eingearbeitet werden. Die Untersuchung erfolgt in Kooperation mit dem BUND-Wildkatzen-Rettungsnetz, mit dem Naturschutzbund (NABU-SHK), mit den Unteren Naturschutzbehörden des Saale-Holzland (UNB-SHK u. UNB-Jena) und mit der TLUBN.
Problematik: mittels des ersten wissenschaftlichen Wildkatzen-Nachweisprojekt in der Saale-Holzland-Region sollen erstmalig Aussagen und Grundlagendaten über Wildkatzen-Vorkommen im Saale-Holzland gewonnen werden. Trotz vereinzelter historischer und rezenter Nachweise (vgl. Karte 2), liegen hierzu bislang keine Informationen vor. Die äußerst heimlich lebende Wildkatze (Felis silvestris) ist eine streng geschützte Art (vgl. Anhang A der EG-Verordnung NR. 338/97 von 1996, FFH-Richtlinie (Fauna- Flora- Habitatrichtlinie, RL 92/43/EWG, Anhang IV), Anhang II der Berner Konvention von 1979, Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG von 2013, § 44 "streng geschützt") und ergänzend Thüringer Naturschutzgesetz (ThürNatG § 28 u. a.)). In der Bundesrepublik Deutschland steht die Wildkatze auf der Roten Liste und ist vom Aussterben bedroht (RL-D 2; RL-Th 1); sie unterliegt dennoch dem bundesdeutschen Jagdrecht allerdings mit ganzjähriger Schonzeit (BJagdG §2 u. §22, Abs. 2). Die Wildkatze als sog. Leitart bzw. Zielart steht exemplarisch für unersetzliche Bestandteile unseres komplexen Ökosystems in Deutschland und Europa. Die ständig wachsende starke Verinselung der natürlichen Lebensräume, so durch Verkehr, Siedlungen und Agrarflächen, verhindert den lebensnotwendigen genetischen Austausch zwischen voneinander getrennt existierenden Wildtierpopulationen. Dies führt langfristig zum Artensterben. Am deutlichsten sind davon die marginalen Wildkatzen-Bestände in Deutschland betroffen (vgl. www.wildkatzen.info). 2004 wurde deshalb das Wildkatzen-Rettungsnetz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (BUND) initiiert, welches sich die Erforschung der Wildkatzen und die Vernetzung der Lebensräume zum Schutz der Artenvielfalt (Grün-Korridore mit einer Gesamtlänge von 20.000 km) zur Aufgabe gemacht hat. 2012 und 2013 wurde dieses ehrgeizige länderübergreifende Vorhaben des BUNDs mit dem Preis der UN-Dekade für Biologische Vielfalt ausgezeichnet. In Kooperation mit dem BUND-Wildkatzen-Rettungsnetz ist das erste Wildkatzen-Nachweisprojekt im Saale-Holzland diesem Vorhaben nunmehr angeschlossen. Die Projektdurchführung ist jedoch hochgradig von den bereitstehenden finanziellen Mitteln abhängig. Derzeit fehlen noch ausreichende Mittel, um die Durchführung zu gewährleisten. Das Saale-Holzland bildet, aufgrund seiner überregional bedeutsamen Lage (vgl. Karte 1) und als naturräumliches Bindeglied zwischen den Mittelgebirgen (u.a. Harz, Fichtelgebirge, Thüringer Schiefergebirge, Thüringer Wald) mit ausgedehnten Waldflächen und Rückzugsgebieten, einen idealen und besonders schützenswerten Lebensraum für die Wildkatze. Ausweislich der Wildkatzen-Nachweiskartierung des BUND liegt das Saale-Holzland auf dem Gebiet eines überregional bedeutenden Grünkorridors, der potentiell als wichtigstes Bindeglied zwischen den östlichsten deutschen Wildkatzen-Vorkommen im Süden bei Greiz (Werdauer Wald) und im Norden Thüringens fungiert (vgl. Karte BUND). Die gefährdeten thüringer Wildkatzenbestände fungieren gleichfalls als zentrales Bindeglied zu den isolierten Wildkatzenvorkommen in Osteuropa. Es ist daher von außerordentlicher Bedeutung die heimischen Wildkatzenpopulationen zu erfassen und zu schützen, um die genetische Drift und damit die Varianz innerhalb der Populationen langfristig aufrecht zu halten. Durch das Wildkatzen-Nachweisprojekt sollen, bei entsprechender Nachweissituation, ganz konkret forstwirtschaftlich intensiv genutzte Wald- und Landschaftsflächen langfristig aus den bisherigen konventionellen Nutzungskonzepten herausgenommen und in Schutzgebiete überführt und effektiv an bestehende überregionale Wildkatzen-Lebensräume angebunden werden (vgl. hierzu auch BUND-Wildkatzen-Korridore und NABU-Bundeswildwegeplan => Biotopvernetzung - Netze des Lebens). Darüber hinaus dienen die Ausweitung von Schutzgebieten und die Vernetzung von Lebensräumen auch einer Vielzahl anderer Wildtierarten für Ausbreitung und deren überlebensnotwendigen genetischen Austausch.
Methode: nach systematischer Auswahl der naturräumlichen Beprobungsstandorte werden die nicht-invasiven Lockstöcke an sog. Idealstandorten schonend in den Boden eingebracht und mittels genauer GPS-Koordinaten kartiert (vgl. Karte 3). Als GPS-Geräte werden GARMiN Oregon 450 zum Einsatz gebracht, um die Messgenauigkeit zu erhöhen und Messfehler auszudiffernzieren. Als Lockstöcke fungieren Fichten-Holzpflöcke mit einem Querschnitt von etwa 40 x 60 mm und einer Länge von 60 bis 70 cm. Die Lockstöcke werden einseitig zugespitzt. Die andere Seite wird mittels Bohrungen für die Aufnahme und "Freigabe" des Lockstoffes (Baldrianwurzel, getrocknet u. zerkleinert) präpariert. Die Längsflächen des Lockstockes werden entweder aufgeraut oder/und die Längskanten mit einem Messer leicht ein-/angespant. Als zusätzliches Lockmittel kommen Baldriantinktur (100ml: Baldrianwurzelauszug 1:5, Auszugmittel Ethanol 70% V/V) oder konzentrierter Baldrianwurzelaufguss zum Einsatz. Die Injektion des Lockstoffs erfolgt im ersten Fall mittels einer 5ml-Spritze+Kanüle und im zweiten Fall mittels einer 0,5 ltr.-Pumpsprühflasche. Die Injektion bzw. das Besprühen erfolgt direkt am Beprobungsstandort. Im Abstand von jeweils 1 bis max. 2 Wochen erfolgen die Kontrollen der Lockstöcke. Im Idealfall hinterlässt die Wildkatze durch Reiben ihres Felles am Lockstock potentielles Probenmaterial in Form von Fellhaaren. Bei entsprechender Positiv-Befundung erfolgt die Sicherung des Probenmaterials und dessen Versand an das BUND-Wildkatzen-Rettungsnetz bzw. an die TLUG. Dort bzw. am Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik (Gelnhausen bei Frankfurt/M.) erfolgen die Aufbereitung des Probenmaterials und die DNA-Analyse. Bei Negativ-Befundung werden die Lockstöcke neuerlich für die weitere Beprobung aufbereitet. In dem Beprobungszeitraum sollen erweiterte Monitoring-Maßnahmen zu Vorkommen von Wolf und Luchs erfolgen (Spuren-, Sichtungs-, Losungs-, Laut- und Kamera-Dokumentationen). Alle durchgeführten Arbeitsschritte werden genauestens via Dokumentation und EDV protokolliert. Ausgewählte DNA-Fallenstandorte sollen zusätzlich mit sog. Wildtier-Kamera-Fallen überwacht werden. Insbesondere aber solche, von welchen wiederholt Fellproben gewonnen wurden. Die fundortbezogen Daten sollen entsprechend den Vorgaben der TLUG aufbereitet werden. Abschließend werden die durchgeführten Arbeiten, Untersuchungsmethodik, Beprobungsstandorte sowie eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse in einem Forschungsbericht dargestellt und als Grundlagenarbeit für nachfolgende Untersuchungen und Naturschutzmaßnahmen bereitgestellt. Die Durchführung aller Maßnahmen erfolgt ehrenamtlich. Nach Projektabschluss werden alle Lockstöcke schonend entfernt und materialgerecht entsorgt. (Literatur zum Wildkatzen-Monitoring: Weber 2008 u. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 1/2007)
bisherige Ergebnisse: im Rahmen der Initiierung des ersten Wildkatzen-Nachweisprojektes im Raum Saale-Holzland-Jena konnten seit November 2012 bis April 2019 bislang etwa 50 Lockstöcke im gesamten Untersuchungsgebiet aufgestellt werden (vgl. Karte 3). Bislang konnten an den Lockstock-Fallen mehr als 100 Fellhaarproben gesichert werden. Diese gingen zur weiteren genetischen Untersuchung ins Labor für Wildtiergenetik (Senckenberg-Institut, Gelnhausen). Mehrmals konnten hierdurch Wildkatzen in der Stadtforstgebieten rings um Jena nachgewiesen werden (vgl. hierzu unsere Publikation). Zuzüglich dieses Erfolges kam es im Rahmen unserer laufenden Pressemitteilungen zu Rückmeldungen aus der breiten Bevölkerung zu weiteren „Wildkatzen-Sichtungen“. Davon wiederum konnten drei Hinweise aufgrund der seriösen Quellenlage (Jäger, Forstleiter, Lehrer, Umweltamtsbedienstete) so genau eingegrenzt und verifiziert werden, dass sich ein vorläufiger rezenter Wildkatzen-Verbreitungsschwerpunkt im nördlichen Teil des mittleren Saale-Muschelkalk-Plateaus und den dort befindlichen Waldgebieten ausmachen lässt (vgl. Karte 2). In der anstehenden Beprobungssaison Winter 2019 bis Frühjahr 2020 sollen in dieser Region verstärkt Lockfallen aufgestellt werden (erste reguläre Pebrobungssaison). Das Projekt wird zukünftig durch mehrere Studentinnen der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für spezielle Zoologie und dem Institut für Ökologie) unterstützt und in Abschlussarbeiten wissenschaftlich ausgewertet.
unsere Projekterfolge in drei Bildern (Auswahl):
| | | |
|
Wildkatze im Forst von Jena | | Wildkatze im Forst von Jena | | Wildkatze im Forst von Jena |
Ausblick: Nach einer ersten Anlaufphase soll das Wildkatzen-Nachweisprojekt langfristig eine finanzielle Projektabsicherung erfahren, um die „Rasterfahndung“ nach WEBER 2008 durchführen zu können (WEBER, D.: Monitoring der Wildkatze (Felis silvestris silvestris). Anleitung zum systematischen Erfassen der Verbreitung und ihrer Veränderung im Verlauf der Zeit (2. ergänzte Fassung), Rodersdorf 2008.). Mit dem langfristigen Wildkatzen-Monitoring im Saale-Holzland (5 bis 10 Jahre) sollen, auch unter Einsatz von Wildtier-Kamera-Fallen, Abschätzungen von Populationsgröße/-entwicklung vorgenommen und Ausbreitungswege untersucht werden. Mit den gewonnen Daten und Ergebnissen soll eine nachhaltige Förderung der Besiedlungskontinuität und Schutzmaßnahmen für die Wildkatzen erreicht werden. Schlussendlich soll die strategische Einbindung des Saale-Holzlandes in das BUND-Wildkatzen-Rettungsnetz und den NABU-Bundeswildwegplan überregional erfolgen (> „Netze des Lebens“ für natürliche Artenvielfalt als nachhaltige Form des Naturschutzes).
Gebiete die von Herbst 2019 bis Frühjahr 2020 im Saale-Holzland und bei Jena beprobt werden sollen: Erdengraben (bei Dornburg/Saale), Forst Hainichen (bei Dornburg/Saale), Forst Plattenberg (zw. Porstendorf und Rödigen), Hufeisen (Großer Gleisberg, Kunitz), Tautenburger Forst (Poxdorf, Rockau u. Tautenburger Grund), Forst Waldeck, Reinstädter Grund, Forst Gneus, Hummelshainer Forst, Forst Seitenbrück-Trockenborn, Meusebach (Sommerberg), Eisenberger Mühltal, Großhelmsdorf (Forst), Nerkewitzer Grund, Tautenburger Forst (Löberschütz), Kernberge (Wöllmisse), Jenaer Forst, Forst Spitzenberg-Schießplatz (Rothenstein-Borntal), Forstgebiete um Vollradisroda
Beprobungsfläche: etwa 50 Lockfallen auf ca. 300 qkm Laubwaldzonen mit überwiegend Buchen- und Kiefernbestandteilen, vereinzelten Totholzbeständen und teils angrenzenden Sukzessionsflächen in unterschiedlichen Struktur- und Prozessstadien
Umweltbildung für Kinder und Jugendliche: In diesem Projekt soll es hauptsächlich – neben unseren wissenschaftlichen Zielen – um die Einbindung und Entwicklung eines verantwortungsvollen Engagements von Kindern und Jugendlichen (Alter 8-16 Jahre) im regionalen Natur- und Artenschutz gehen. Insbesondere sollen unsere „Jungen Naturforscher“ für ganz konkrete wissenschaftliche Aufgaben unseres Projektes begeistert, über den Sinn ihres nachhaltigen Wirkens aufgeklärt und daran beteiligt werden. Unter fachlicher Anleitung sollen durch die „jungen Naturforscher“ das Aufstellen von DNA-Lockfallen und das Anbringen von Wildtierkamerafallen geplant und durchgeführt werden. Weiters werden gezielte Naturbeobachtungen und Dokumentationen durchgeführt, Kartierungs- und Monitoringmaßnahmen geschult, Lebensraum- und Biotopqualitäten/-quantitäten untersucht und der effektive Einsatz technischer Geräte ausgebildet (Ferngläser, Fotoausrüstungen, GPS-Geräte, Kamerafallen etc.).
Literatur:
Erste genetische Nachweise für Wolf (Canis lupus) in Thüringen und für Wildkatze (Felis silvestris) im Raum Saale-Holzland-Jena (Thüringen); Nachweise zu Luchs (Lynx lynx) bei Gräfenthal (Thüringen) Säugetierkundliche Informationen, Bd. 10, Hf. 50 (2015)
Der Wildkatze im Saale-Holzland-Kreis auf der Spur (Naturschutz in Thüringen 2.13, NABU 2013)
Leitung: Silvester Tamás
Assistent: Hans Kraußer, NABU SHK e.V.
wiss. Volontärin: Sarah Kretzschmar, Biogeowissenschaften (Universität Wien)
Mitarbeiter der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für spez. Zoologie und Institut f. Ökologie: Juliane Berger, Désireé Lohwasser, Pauline Heinze, André Anhalt
Info des NABU-Thüringen: hier
Info des NABU SHK e.V.: hier
Nachfolgend Projektinformationen mit Karten und Abbildungen:
Karte 2: Wildkatzen-Nachweise nach Piechocki 1990: Saale-Sandstein-Platte (Saale-Holzland). Nächst gelegene Nachweisorte im Bereich der Ilm-Saale-Platte sind Bad Berka (10.10.1978, Abschuss eines subadulten Wildkatzen-Weibchens im Revier Tiefenborn; zwei weitere Wildkatzen wurden einer lokalen Abbalgstation gemeldet), Oberhain bei Rudolstadt (1978, Abschuss einer Wildkatze), Paulinzella (1978, Fang einer Wildkatze in einem Eisen) - (Karte nach S. Tamás, Stand: April 2013).
Karte 3: Gebiete/Standorte die mit Hilfe der Lockstock-Fallen im Saale-Holzland beprobt werden (2012-2015). Die blauen Quadranten makieren die BUND-Kürflächen-Beprobungsgebiete 2013-2015, die zusätzlich durch uns beprobt werden. Die Lockfallen werden regelmäßig auf Befunde und Zustand kontrolliert (Karte nach S. Tamás, Stand: April 2013).
Karte 4: Lockstockstandorte im Saale-Holzland für 2013-2015 (GiS-Karte nach Sarah Kretzschmar, Felis-Lupus). Die roten Quadranten makieren die BUND-Kürflächen-Beprobungsgebiete 2013-2014, die zusätzlich durch uns bearbeitet werden.
Karte des BUND mit unseren LST-Standorten im Rahmen des BUND-Kürflächenprogramms "Projekt Wildkatzensprung". Wiedervernetzung Deutschlands Wälder.
Vorbereitung der sog. Lockstöcke mittels Bohrungen.
Vorbereitung der Lockstoffröhrchen mit Baldrianwurzel.
Aufrauung der Seitenflächen des Lockstockes um die Anhaftung von Fellproben zu gewährleisten.
Setzen des Lockstockes (hier zusammen mit Martin Fischer, Vorstand der Sparkassen-Stiftung Jena-Saale-Holzland).
Standortwahl für die Ausbringung der stationären Lockfallen (im Bild unten rechts).
Installation einer Wildtier-Kamerafalle für den visiuellen Datenabgleich am Beprobungsstandort (Modell: Dörr, SnapShot PRO BLACK 8.0 MP).
Begleitendes Monitoring des Lockstocks mit einer Wildtier-Kamerafalle (effektive Vorbestimmung des Probenmaterials anhand von Tag-/Nacht-Bildaufnahmen).
Befüllung des Lockstocks mit Baldrianwurzel (getrocknet u. zerkleinert).
Einspanen der Seitenkanten des Lockstocks mit einem MORA-Messer (als Haftungs-Methode).
Eingespanter Lockstock.
Einsprühen des Lockstockes mit konzentriertem Baldrianaufguss aus Baldrianwurzel.
Injektion des Lockstoffs (Baldrian-Tinktur) in den Lockstock mittels 5ml-Spritze+Kanüle.
Präparierte Lockfalle (Funktionszustand).
Vorläufige Kennzeichnung der Lockstöcke für eine genaue Standort- und Probendokumentation.
Die genaue Standortlokalisation erfolgt via GPS-Koordination (Gerät: Meridian Platinum Magellan).
Kontrolle eines Lockstockes auf Fellproben. Gleichzeitig erfolgt eine Aufbesserung des Lockstockes unter neuerlicher Zugabe von Baldriantinktur oder konzentriertem Baldrianwurzelaufguss.
Das Lockstock-Monitoring wird durch Bildaufnahmen mittels Wildtier-Kamerafallen unterstützt; somit können schon im Vorfeld der aufwendigen genetischen Fellhaar-Analysen wichtige Hinweise auf den Verursacher der hinterlassenen Fellhaare gegeben werden.
Lockstock mit marginaler Fellprobe (jedes Haar zählt!).
Lockstock mit reichlich Fellproben-Material.
Sicherung des Fellproben-Materials unter möglichst sterilen und trockenen Bedingungen.
Nach Fellproben-Sicherung erfolgt Sterilisation des Lockstocks und neuerliche Aufbereitung mit Baldrian-Tinktur.
Eindeutige Bestimmung durch genetische Analysen
Haare sind nicht gleich Haare ... hier eine Auswahl unterschiedlicher "Verursacher".
Fellhaarproben in situ.
Makro- und mikroskopische Voruntersuchung der Fellproben.
Genetische Analysen ermöglichen die genaue Unterscheidung zwischen Haus- und Wildkatze; selbst einzelne Individuen lassen sich durch den "genetischen Fingerabdruck" verifizieren. Die Beprobung des Materials erfolgt im Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik (Gelnhausen).